top of page

1980 - 1990

​

Viel Ereignisreiches geschah dann im Jahre 1981. Bei der Abteilungsversammlung am 07.10.1981 übergab Alfons Weithmann nach 26-jähriger Tätigkeit den Dirigentenstab an Robert Baur. Abteilungsleiter Anton Butzmann und Dirigentennachfolger Robert Baur sagten damals übereinstimmend: „Was die Trachtenkapelle heute ist, ist der herausragende Verdienst von Alfons Weithmann“. Robert Baur integrierte dann seine Jugendkapelle in die Trachtenkapelle, so dass er nunmehr 50 Musiker dirigierte. Eine einheitliche Tracht und Konzertmusik waren die vorrangigen Ziele des neuen Dirigenten. Sabine Pfenninger übernahm von Ott Alois das Amt des Chronisten, Alois Konrad wurde zum stellvertretenden Abteilungsleiter gewählt.

Das Jahr 1982 wurde für den Neuaufbau der Kapelle genutzt. Die Trachten wurden vervollständigt und eine Verstärkeranlage wurde gekauft. Im Rahmen eines Bläserkonzerts in Roggenburg, das zusammen mit den Musikkapellen aus Biberach und Meßhofen veranstaltet wurde, ernannte Helmut Schneider als 1. Vorsitzender der Sportfreunde Schießen, Alfons Weithmann zum Ehrendirigenten der Trachtenkapelle Schießen.

Dirigent Robert Baur bemühte sich 1983 erneut um den Aufbau einer Nachwuchsgruppe. 18 Jungen und Mädchen meldeten sich und wollten ein Instrument erlernen. Es waren dies Kast Claudia, Kast Petra, Konold Manuela, Leipert Sonja, März Manuela, Mayer Claudia, Rittler Sandra, Weithmann Andrea, Haupfauer Sabine, Maier Monika, Gerstlauer Günther, Gerstlauer Harald, Kast Ulrich, Scholz Jürgen, Ederle Helmut, Lecheler Michael, Mezech Jörg und Schwarzer Roland.

Der langjährige Pfarrer aus Schießen, Herr Otto Goßner, trat im September 1984 seine Pension an. Die Trachtenkapelle brachte ihm zum Abschied ein Ständchen.

Am 08.06.1985 konnte in Schießen das neue Vereinsheim eingeweiht werden. Das Hauptziel des Vereinszusammenschlusses im Jahre 1971 war erreicht. Die Trachtenkapelle erhielt einen Proberaum in ausreichender Größe und die Turnhalle kann für Konzerte genutzt werden. Für alle Vereinsmitglieder der SF Schießen e. V. war dies ein großer Tag. Besonders zu erwähnen und zu danken ist hier dem leider zu früh verstorbenen 1. Vorsitzenden der Sportfreunde, Helmut Schneider. Seinem unermüdlichen Einsatz, seinem Stand- und Durchhaltevermögen ist es in erster Linie zu verdanken, dass jetzt jede Abteilung der Sportfreunde geeignete Sport-, Probe- und Übungsmöglichkeiten hat. Am Abend des 08.06. versammelten sich alle Abteilungen der Sportfreunde in ihren Trachten und Uniformen beim Maibaum. Die Trachtenkapelle führte den Zug, der von vielen Vereinsmitgliedern und Mitbürgern begleitet wurde, zur Einweihungsfeier ins Vereinsheim. Pater Rainer Rommens segnete das Haus für „heiteres, gesundes und gottgefälliges Tun“.

Mit den Vorbereitungen zum Musikfest 1988 konnte nachgewiesen werden, dass Musiker in Schießen schon seit mehr als 100 Jahren musizieren. Eine Kirchenrechnung aus dem Jahre 1861 wies dies nach. Die Abteilungsleitung der Trachtenkapelle beschloss daher, 1988 das 125 jährige Jubiläum zu feiern und zugleich für 1987 die Verleihung der Pro-Musica-Plakette zu beantragen. Die Plakette für ein über 100jähriges ununterbrochenes Wirken in der Laienmusik wurde am 03.10.1987 in einem feierlichen Festakt vom Präsidenten des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes, Herrn Karl Kling, im Auftrag des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Herrn Richard von Weizäcker, an die Trachtenkapelle Schießen übergeben. Viel Prominenz aus Musik und Politik war zu diesem Anlass nach Schießen gekommen.

Das Jubiläumsjahr beging die Trachtenkapelle 38 aktive Musiker und Musikerinnen sowie 19 Jugendliche in Ausbildung. In einem 4-tägigen Fest vom 01. bis 04. Juli 1988 wurde mit einem zünftigen Bezirksmusikfest das Jubiläum gefeiert. Bei den Wertungsspielen traten 25 Musikkapellen den Wettstreit nach Noten an, wobei durch das Wertungsgericht 11 mal ein 1. Rang mit Auszeichnung, 10 mal der 1. Rang mit Belobigung und 4 mal ein 1. Rang vergeben werden konnten. Bezirksleiter Heiner Metzger und Bezirksdirigent Klaus Weiss zeigten sich mit dem hohen Niveau der Blasmusik im Bezirk sehr zufrieden.

Am Freitag den 01. Juli ging es um 19.00 Uhr mit einem Sternmarsch der Musikkapellen Meßhofen, Biberach und Schießen los, um anschließend im Festzelt einem Abend der nachbarlichen Verbundenheit zu feiern. Die Musikanten aus Biberach unter Günther Hohenbleicher und aus Meßhofen unter Valentin Baur spielten den Besuchern gehörig auf.

Feierlich wurde das Bezirksmusikfest in der Halle des Vereinsheims am Samstagabend mit dem Festakt fortgesetzt. Nach der Begrüßung der vielen Ehrengäste ging Schirmherr Karl Müller auf den langen Weg der Schießener Blasmusik ein. Mit den Grußworten von Landrat Franz Josef Schick, Bürgermeister Adolf Thoma und ASM-Vizepräsidenten und Bezirksleiter Heiner Metzger wurden der Gemeinschaftsgeist und der Einsatz besonders gewürdigt. Metzger sah die Trachtenkapelle Schießen als typischen Vertreter im ASM. „Sie habe ein erstaunliches Klangvolumen als Ergebnis jahrzehntelanger Ausbildungsarbeit erreicht“.

Nach Dankesworten durch Abteilungsleiter Anton Butzmann und der Bayernhymne war ein eindrucksvoller Festakt zu Ende. Im Festzelt startete dann der bunte Unterhaltungsabend mit Beiträgen des MGV Roggenburg in Begleitung der Trachtenkapelle Schießen. Es spielte die Gastkapelle aus Wurmlingen / Würtemberg, die auch gleich die Tanzkapelle mitgebracht hatte. Frohe Laune war Trumpf.

Herrschte am Freitag und Samstag in Schießen noch Bilderbuchwetter, so war der Festsonntag verregnet. Nach dem Weckruf durch die Trachtenkapelle und der Fortsetzung der Wertungsspiele folgte der Festgottesdienst, der von der Stadtkapelle Weißenhorn unter Stefan Adam musikalisch gestaltet wurde und die auch den Frühschoppen spielte. Dann war guter Rat teuer: Was tun bei dem Regen? Während der Gemeinschaftschor im Zelt abgehalten werden musste, konnte der Umzug dann doch wie geplant stattfinden. Rund 65 Kapelle, Gruppen und Wagen zogen währen der kurzen Regenpause durch das festlich geschmückte Dorf. Keinen Abbruch tat der Regen auch der Stimmung im Zelt. Als die Gemeindemusik Herbertingen und die Stadtkapelle Illertissen nachmittags aufspielten. Mit einem Stimmungsabend durch die Trachtenkapelle Unterroth und der vereinseigenen Trachtengruppe „D’Osterbachtaler“ klang der Festsonntag aus. Das Bezirksmusikfest war ein voller Erfolg Die Sportfreunde Schießen mit Ihrer Abteilung Trachtenkapelle konnten stolz auf das Bezirksmusikfest sein.

Dem eigentlichen Musikfest folgte am Montag noch ein Politischer Abend, zu dem Bundeslandwirtschaftsminister Ignaz Kiechle nach Schießen kam. Statt Beschaulichkeit gab’s Pfiffe. Als er auf Einladung des CSU-Kreisverbandes Neu-Ulm zu „Perspektiven der Agrarpolitik sprach“, marschierte prompt eine Delegation missgestimmter Bauern mit Transparenten im Festzelt auf.

bottom of page